Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Danksagung Gedicht persönlichWer schon einmal der Gastgeber einer Feier im größeren Familienkreis gewesen ist, der weiß, dass es immer Gäste gibt, die mit einem selbst entworfenen Gedicht anreisen und dieses dem Jubilar – also Ihnen – vortragen, wenn sie das Geschenk überreichen. Und da sind schon durchaus lustige Situationen entstanden. Natürlich sind viele Situationen aber auch unfreiwillig komisch, wenn die Großtante ihre selbst gereimten Zeilen darbieten möchte, die so gar nicht zueinander passen. Aber unterm Strich gilt immer: Der gute Wille beziehungsweise die gute Absicht zählt! Und vielleicht haben ja auch Sie selbst Lust, ein paar Reime zu Papier zu bringen? Dann wäre es doch eine gute Idee, das im Rahmen einer Danksagung zu tun, die Sie ein paar Tage oder wenige Wochen später an alle Gäste Ihrer Fete versenden. Nur ist es eben meistens gar nicht so einfach, ein Gedicht zu verfassen, wie Sie wohl schnell feststellen dürften (es sei denn, Sie haben ein Händchen oder ein Talent dafür). Spätestens jetzt müssen Sie natürlich auch bei Ihrer Großtante innere Abbitte leisten…

Bevor auf die näheren Umstände eingegangen wird, auf was Sie beim Dichten so alles achten müssen, haben Sie noch die Wahl zu treffen, ob das Gedicht eher lang oder eher kurz ausfallen soll. Oder ob Sie eine Mischform aus einem normalen Fließtext und einigen selbst gereimten Strophen zu Papier bringen möchten. All diese Fragen hängen einzig und allein von Ihren Vorlieben ab.

Die Danksagung nicht als Karte, sondern als Vortrag beim Fest selbst?

In den meisten Fällen schreiben Menschen Danksagungen, wenn Sie sich bei anderen Menschen für schöne Dinge und angenehme Gesten erkenntlich zeigen möchten. Das ist etwa dann der Fall, wenn Sie eine Feier gegeben haben und sich bei Ihren Gästen für diverse Dinge bedanken möchten: Für deren Erscheinen und dafür, Ihnen den Tag versüßt zu haben; für überreichte Glückwunschkarten, dargebrachte Gratulationen, Blumen und natürlich für Geschenke. In der Regel wartet man mit dem Verfassen einer solchen Danksagung, die Sie auf eine Karte drucken lassen können und anschließend per Post an alle Gäste versenden, einige Wochen ab, nachdem die Feier stattgefunden hat. Oder aber, Sie senden die Danksagung nicht als Karte ab, sondern überraschen Ihre Gäste damit auf der Feier selbst.

Denn im Normalfall können Sie davon ausgehen, dass Sie zu Ihrer Fete jede Menge Gäste begrüßen dürfen, die Ihnen am Herzen liegen. Und es dürfte sicher auch nicht allzu überraschend für Sie kommen, wenn Sie bei diesem Anlass Gratulationen entgegennehmen, wenn Sie Glückwunschkarten, Briefe, vielleicht sogar Blumen und mit ziemlicher Sicherheit eine Vielzahl an Geschenken entgegennehmen dürfen. Das bedeutet, dass Sie Ihre Danksagung nicht nach der Feier verfassen und versenden, sondern – wenn Sie das wollen – schon vor der Fete formulieren und sie dann allen Anwesenden vortragen. Zwischen dem nachmittäglichen Kaffee und dem Kuchen und dem abendlichen Festmahl könnte dafür ein guter Zeitpunkt sein, weil jetzt alle Gäste mit ziemlicher Sicherheit anwesend sind, also auch jene, die später dazukamen oder die vielleicht früh nach dem Essen am Abend wieder gehen müssen. (Sie dürfen diese Danksagung natürlich auch ein paar Wochen später zusätzlich auch noch in Kartenform an die Gäste versenden, damit diese ein schönes Souvenir bekommen und eine nette Erinnerung an die Feier.)

Machen Sie es nicht zu komplex

Wenn Sie sich also dazu durchringen, die Danksagung auf diesem Wege an Ihre Gäste zu bringen und das auch noch in Form eines Gedichts, dann haben Sie sich etwas vorgenommen. Jetzt geht es an die Ausarbeitung der Strophen. Natürlich können Sie hier auch die Theorie bemühen, die Ihnen vorgibt, was zu einem Gedicht gehört. Aber andererseits sollten Sie darauf achten, das Ganze nicht allzu komplex werden zu lassen.

  • Nicht jedes Gedicht muss Reime beinhalten, um in den Ohren der Gäste angenehm zu klingen. Viel wichtiger ist der Rhythmus. Außerdem kommt es auf das richtige Versmaß an.
  • Zudem können Sie versuchen darauf zu achten, dass die Anzahl der Silben in jeder Zeile in etwa gleich ist. Es klingt schon etwas holprig, wenn sich lange und kurze Zeilen unregelmäßig abwechseln.
  • Wenn Sie die Muße dazu haben, können Sie zusätzlich darauf achten, dass im Text niemals zwei betonte Silben direkt aufeinander folgen. Unbetont, betont, unbetont, betont – das wäre ein ganz guter Rhythmus. Auch dürfen zwei unbetonte Silben am Stück erfolgen, wenn anschließend eine betonte folgt.

Was hier so kompliziert klingt, ist in Wahrheit relativ simpel. Denn eigentlich geht es nur darum, dass Sie überhaupt einen Rhythmus finden. Das geht übrigens am einfachsten, wenn Sie sich beim Schreiben das Gedicht selbst laut vorlesen.

 

Danksagung Gedicht persönlich

Liebe Gäste, liebe Leute, erschienen seid ihr zahlreich heute.

Ich dank‘ euch sehr, das ist famos – die Feier ist ja richtig groß!

Spaß und Freude sollt ihr haben, an Essen und Getränken laben,

lachen, reden, tanzen, singen, munter hier im Kreise springen.

Es wär‘ mir heut‘ die liebste Freud‘, dass nicht verginge diese Zeit,

die wir zusammen hier begehen, uns endlich alle wiedersehen!

Ein großer Dank an dieser Stelle für alles, was ihr auf die Schnelle

an Geschenken mir dargebracht – ihr seid verrückt, hab‘ ich gedacht!

So großzügig und kreativ, wie ich das nur nach Hause hiev‘?

Herzlich bedanken möchte‘ ich mich, ich freue mich ganz königlich!

Nun lasst euch schmecken Trank und Speis‘, ich bin jetzt besser wieder leis‘,

freu mich sehr, euch hier zu haben – all das wollt‘ ich euch schnell sagen.