Danksagung Professor

Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Danksagung ProfessorWenn Sie eine wissenschaftliche Arbeit zu Papier gebracht haben, dann haben Sie an der Uni in der Regel einen festen Ansprechpartner am Lehrstuhl, der Sie mindestens für die Zeit dieser Arbeit betreut. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um eine Bachelor-, eine Master- oder eine Diplomarbeit geht oder um eine Promotion oder gar Habilitation. Der Professor bzw. die Professorin ist Ihr Mentor – und in der Regel auch der Erstkorrektor. Aber viel entscheidender als das ist für viele der Status einer Vertrauensperson, die der Professor gleichzeitig ebenfalls ist.

Denn dass der „Prof“, wie er bzw. auch sie abgekürzt gern genannt wird, inhaltliche und fachliche Unterstützung leistet und auch leisten muss, sollte sowieso klar sein. Aber oft ist tatsächlich das zwischenmenschliche Verhältnis von noch größerer Bedeutung. Wenn die sogenannte Chemie stimmt, so ist es vorstellbar, dass der Professor sich noch einmal extra ins Zeug legt. Um ihm (oder ihr) eine Danksagung zukommen zu lassen, muss er (oder sie) das aber gar nicht. Denn in der Regel betreiben Professoren auch so schon einen immensen Aufwand, um ihre Schützlinge sicher durch die Unbotmäßigkeiten einer wissenschaftlichen Arbeit zu lotsen.

►Danksagung Professor

Sehr geehrter Professor [Name],

diese Zeilen erreichen Sie heute, weil ich Ihnen meinen tief empfundenen Dank ausdrücken möchte. Und falls Sie sich wundern, weil ich das in der Arbeit selbst, also im Vorwort, auch schon getan habe: Ich möchte Ihnen auch ganz persönlich danke sagen.

Denn ich bin mir nicht so sicher, ob ich diese Arbeit ohne Sie überhaupt zu einem vernünftigen Ende gebracht hätte. Warum das so ist? Nun, Sie waren es, der mir immer wieder Mut zugesprochen und meine Zweifel zerstreut hat. Ich weiß nicht, ob es an dem bisher noch so unerforschten Gegenstand der Arbeit gelegen hat, weil die Referenzgrößen gefehlt haben – aber hin und wieder gab es Zeiten, zu denen ich nicht wusste, wie es weitergehen soll. Meist hat es mir dann schon genügt, wenn Sie mir in unseren Gesprächen zugehört haben und mir dann nur zwei, drei kluge Hinweise und Ratschläge gegeben haben, damit ich wieder neue Motivation bekommen und neuen Sinn darin gesehen habe, die Arbeit fortzusetzen.

Und ich meine damit nicht nur Ihre inhaltliche und fachliche Größe, die mir immer wieder neuen Mut und neue Schöpfungskraft verliehen hat. Nein, es ist auch Ihrer Menschlichkeit und Ihrer positiven Art zu verdanken, dass ich mich immer getraut habe, Sie zu fragen, was für mich immens wichtig war. Ich kann nur hoffen, Ihnen damit nicht allzu sehr auf die Nerven gegangen zu sein oder zu viel Ihrer kostbaren Zeit in Anspruch genommen zu haben. Es hat mir auch sehr gutgetan, dass Sie mir Mut zugesprochen haben, mich auf unbekanntem Terrain bewegen zu dürfen, wenn ich an Grenzen gestoßen bin, was die Quellenlage und Ähnliches betroffen hat.

Lassen Sie mich Ihnen also diese Danksagung zusätzlich zu den wenigen dürren Zeilen widmen, die im Vorwort meiner Arbeit an Sie gerichtet sind. Dort konnte ich bei Weitem nicht alles unterbringen, was ich Ihnen mitteilen wollte. Bitte sagen Sie nicht, dass alles für Sie eine Selbstverständlichkeit war, ich habe es nämlich nie so empfunden. Meinen tiefsten Dank für alles, was Sie für mich und das Gelingen meiner Arbeit getan haben.

Mit dankbaren und herzlichen Grüßen, [Name]

Die Danksagung in der Arbeit oder nicht?

Diese Frage stellt sich eigentlich gar nicht. Denn für wissenschaftliche Arbeiten wie eine Dissertation ist es für den Verfasser eigentlich Pflicht, ein eigenes Kapitel mit einer Danksagung einzubauen. Das kann im Vorwort geschehen oder im Nachwort, es spielt eigentlich keine Rolle. Die Frage sollte vielmehr lauten, ob es sich nicht gehört, dem Professor nach abgeschlossener Arbeit noch eine persönliche Danksagung zukommen zu lassen, und sei es aus dem Grund, dass die Danksagung in der Arbeit insgesamt nicht so viel Raum einnimmt und Sie Ihren Dank noch einmal gesondert zum Ausdruck bringen möchten.

Wenn Sie sich also dafür entscheiden, Ihrem Professor eine gesonderte Danksagung zuzusenden – wie sollten Sie diese gestalten? Wenn der Kontakt zwischen Ihnen herzlich war, dann macht sich eine nette Karte immer gut. Den Text tragen Sie dann handschriftlich auf den Innenseiten ein. Ist der Kontakt eher distanzierter, so ist es ratsam, einen förmlichen Brief zu schicken. Dabei ist es eigentlich ja sowieso die Geste, die zählt – und über die dürfte sich der Professor so oder so freuen. Hier ein paar Tipps, was Sie so schreiben könnten:

  • Gehen Sie auf die fachliche und die menschliche Beziehung ein, die für die Zeit zwischen Ihnen und dem Professor geherrscht hat. Bringen Sie zum Ausdruck, wieso Ihnen die Unterstützung auf allen Ebenen so gutgetan und Sie so motiviert hat. Heben Sie – wenn dem so war – insbesondere die herzliche Art des Professors hervor, schließlich dürfte es ja genau diese Art gewesen sein, die Ihnen so geholfen hat.
  • Bedanken Sie sich ausdrücklich dafür, dass der Prof Ihnen stets Mut gemacht und Sie ermuntert hat, vielleicht auch ungewöhnliche Wege einzuschlagen, um bei der wissenschaftlichen Arbeit voranzukommen.
  • Bringen Sie zum Ausdruck, dass Sie sich bewusst sind, dass Sie Ihren Professor mitunter womöglich etwas genervt haben. Danken Sie dafür, dass er oder sie viel Zeit und Herzblut geopfert hat, um Ihnen sowohl fachlich als auch moralisch beizustehen.

Schließen Sie Ihren Text mit dankbaren und herzlichen Grüßen. Ihr Professor wird sich sehr freuen, dass Sie ihn mit einer eigenen Danksagung bedacht haben.