Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Danksagung VerseDie Danksagung für die Gäste, die Sie eingeladen haben, um einen besonderen Anlass zu begehen, gehört zum guten Ton. Und üblicherweise meint man mit der Danksagung nicht nur die Geschenke, sondern auch die Anwesenheit – dass sich die Eingeladenen überhaupt auf den Weg gemacht haben, Ihrem großen Tag beizuwohnen. Ganz gleich, ob es sich um eine Konfirmation, um einen runden Geburtstag, um Ihre Hochzeit oder um die Goldene Hochzeit handelt: Danksagungen in Versform kommen immer besonders gut an.

Wenn Sie eine dichterische Ader besitzen, wissen Sie es ja selbst: die Reimform findet oft schneller den Weg ins Herz und ins Gehirn, als es komplexe Sätze können. Nun ist schon klar, dass das beileibe nicht jedermanns Sache ist. Natürlich können Sie auch passende Gedichte, Reime oder Verse im Internet recherchieren oder in Ihrem Bücherregal ein paar Klassiker durchforsten auf der Suche nach geeigneten Sprüchen und Zitaten.

Sind Sie überhaupt der Typ für Verse als Danksagungen?

Diese können dann aber, das ist klar, immer nur auf bestimmte Dinge Bezug nehmen. Natürlich können Sie irgendwo ein Gedicht copypasten, das sich jemand anderes für dessen Danksagung zu einer bestimmten Feier ausgedacht hat – aber erstens wäre das nicht besonders originell, zweitens käme es nicht von Herzen und drittens schließen Sie diese Option für sich ja hoffentlich komplett aus.

Was aber wäre denn für Sie eine passende Danksagung in Versform? Überlegen Sie zunächst, ob Sie der Typ dafür sind und ob es für Ihre Gäste auch glaubwürdig ist, dass Sie die Verse auch selbst verfasst haben. An der Stelle sollte gesagt werden, dass Ihre „lyrischen Ergüsse“ nicht zwingend in eine gereimte Form münden müssen. Verse können auch schön sein, wenn sie sich nicht reimen. Das gehört dann aber schon zur hohen Kunst der Dichtung. Möglicherweise trauen Sie sich da nicht heran, und es ist ja auch unheimlich schwer.

Danksagung Verse: Dinge, die es zu beachten gilt

Wenn Sie sich aber dazu entscheiden, das Wagnis selbst verfasster Verse wirklich einzugehen: Hut ab und Respekt. Dennoch, erlauben Sie uns, Ihnen vielleicht ein paar Anmerkungen mit auf den Weg zum Vers zu geben bzw. einfach ein paar Dinge, die Sie beachten sollten.

  • Denken Sie einfach. Es hört sich vielleicht seltsam an, aber niemand erwartet von Ihnen, dass ein selbst verfasster Vers respektive mehrere davon klingen wie von Goethe himself. Hören Sie einfach in sich hinein, wenn Sie an das Wörtchen „Vers“ denken. Wer oder was fällt Ihnen dazu ein? Kleiner Tipp: Wenn Sie jetzt an komplizierte Lyrik denken, sind Sie auf dem Holzweg. Großer Tipp: Orientieren Sie sich ruhig an Versen von Wilhelm Busch oder den deutschen Übersetzungen der Reime von Edgar Allan Poe. Und selbst die sind nicht immer einfach…
  • Das mit der Reimform wurde ja schon kurz erwähnt – alles kann, nichts muss. Wenn es für Sie einfacher ist, Verse so zu kreieren, dass sie sich auch reimen, dann nur zu. Es ist in Wahrheit manchmal einfach viel leichter, als Verse zu ersinnen, die sich nicht reimen und die trotzdem rhythmisch klingen sollen.
  • Ein wenig Rhythmus, das braucht Ihr Text indes schon. Reihen Sie keine zwei Zeilen aneinander, von denen die eine 20 und die andere nur sieben Silben aufweist. Das klingt nicht nur holprig, sondern ist es auch. Das Versmaß sollte schon in etwa übereinstimmen. Geben Sie auch darauf Acht, wie einzelne Worte in einem Vers betont werden.
  • Eine letzte Bemerkung zum Reim: Wenn Sie sich sicher sind, den richtigen Rhythmus zu finden, dann brauchen Sie die Reimform gar nicht. Allerdings wird es dann wichtig, den Rhythmus nicht zu unterbrechen, sonst klingt es irgendwann recht schräg.

Der wichtigste Tipp aber lautet: Seien Sie Sie selbst. Da Sie (vermutlich) kein ausgewiesener Profi auf diesem Gebiet sind, ist auch erlaubt, was gefällt. Was Ihnen gefällt, gefällt auch anderen Menschen und wahrscheinlich eben auch den Adressaten Ihrer Danksagung. Es ist auch noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Etwas Geist und Esprit schaden natürlich nicht

Machen Sie es sich leicht und nehmen Sie als Ausgangspunkt den Anlass, dessentwegen Sie die Danksagung nun überhaupt verfassen. Nennen Sie das Fest gern beim Namen, vielleicht verbinden Sie damit spontan ein paar Gedanken an die Feier, an Gäste und Geschenke. Ausgehend davon könnten Sie versuchen, einen roten Faden zu finden, wie auch immer dieser geartet ist. Entweder nehmen Sie dabei Bezug auf den ganzen Tag (chronologisch), auf das Unterhaltungsprogramm, das sich einige Gäste vielleicht ausgedacht haben, oder auf ganz andere Dinge. Lassen Sie Ihren Gedanken ihren Lauf, assoziieren Sie frei, und schon finden sich womöglich Geist und Esprit in Ihren Versen wieder. Viel Spaß und viel Glück!

Danksagung Verse

Liebe Gäste,

 

Feste zu feiern, wie sie fallen / das wussten Goethe schon und Schiller,

Ward mir bescheret dank euch allen / rauschend war’s, ein echter Knüller!

 

Ein Tag, den ich niemals vergesse / und das dank euch, ihr lieben Gäste,

Der lange wird noch mir nachhallen / ich sag es euch, es war der beste

 

Runde Geburtstag aller Zeiten / und das will wahrlich etwas heißen,

Schließlich war’s nicht erst der zweite / Sondern der siebte, ich altes Eisen!

Doch wenn ich denk‘ an diesen Tag / den ihr mir so versüßet habt,

Wird mir nicht bang, und ich nicht klag‘ / über das, was noch so kommen mag.

In tiefer Dankbarkeit dafür, welch tolle Stunden ihr mir bereitet habt:

Euer XY